ICH


Erst einmal ein wenig zu meiner Person: ich bin Neuling beim Bootssport, dass heißt mittlerweile nicht mehr so ganz.

Ich bin seit fast drei Jahren dabei, hatte keine Ahnung und meine Erfahrungen beschränkten sich auf ein paar Fahrten mit Gruppen auf Plattbodenschiffen im niederländischen Wattenmeer. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, vor allem weil man viel mit anfassen konnte und sollte. Aber zum Motorbootsport hat mich meine Neugier gebracht, als ein Arbeitskollege davon erzählte, er fahre Boot.

Ich war dann mal gucken, durfte auch ein paar mal mitfahren und ganze 3 Jahre danach bin ich Bootsfrau geworden. Mittlerweile haben wir drei Urlaubstouren gemacht und viele kleine Fahrten auf den Kanälen. Wir haben viele nette Leute kennen gelernt, viele Dinge erlebt, schöne, nicht so nette und vor allem auch kuriose.

Wenn Ihr Lust habt, könnt Ihr daran teilhaben, an unseren kleinen Geschichten und vielleicht auch manche eigene beisteuern.

 

Eure Bootsfrau

Knoten

Das Wort„“Knoten“ hat für mich seit meiner Zeit an Bord eine andere Bedeutung als vorher.

Knoten ist in der Seefahrt ein Geschwindigkeitsmaß, welches auf einer Seemeile beruht. (1 KN = 1Sm = 1,852 Km / h).

Die Bezeichnung leitet davon ab, dass in eine Leine Knoten gemacht wurden, um Abstände zu markieren. Die Leine wurde mit einem Gewicht am Ende über Bord geworfen. Aus der Anzahl der mit dem Seil ablaufenden Knoten in einer bestimmten Zeit ergab sich die Geschwindigkeit .

Knoten ist aber auch eine Verknüpfung von Seilen durch starke Verwindungen.

Knoten in der Schifffahrt sollen schnell und einfach zu knüpfen sein, fest halten, sich aber auch leicht wieder lösen lassen. Sie zu können, ist wichtig in vielen Situationen, besonders auch, um das Schiff sicher festzumachen, wenn man irgendwo anlegt.

In der Regel benötigt man dafür den Kopfschlag, mit dem man ein Tau an einer Klampe festmacht. Manche Leute nehmen den Begriff Verwindungen sehr wichtig und setzen oft noch eine oder mehrere dazu, die nicht nötig wären.

So sieht das “Klampen belegen“ mit dem Kopfschlag manchmal wie ein wahres Kunstwerk aus. Mein Skipper hat dafür so Begriffe wie Hausfrauenwoolingstek oder Seekadettenverzweiflungsstek.

Eure Bootsfrau



Schleusen...

 

 “ist mein Hobby“ . Der Ausspruch stammt nicht von mir, sondern von der Mutter meines Skippers. Mittlerweile kann ich das sogar nachvollziehen. Denn wenn man lange Strecken fährt ohne interessante Dinge zwischendurch am Ufer zu sehen, ist so eine Schleuse schon mal eine willkommene Abwechslung.

Aber am  Anfang sah das für mich alles ganz anders aus.

Meine erste Schleuse hab ich im Frühjahr gemacht, im Winter hält so ein Boot im allgemeinen einen Winterschlaf, nicht der Skipper. Der ist mit Instandsetzungsarbeiten beschäftigt, damit es im Frühjahr wieder losgehen kann.

Also, meine erste Schleuse als Bootsfrau war Schleuse Weurth im Maas-Waalkanal.

 

Freunde meines Skippers ( mittlerweile natürlich auch meine) wollten auf große Frankreichtour gehen. In Gennep auf der Maas war dann erst mal Schluss, Gesundheitsproblem des Skippers zwangen zum Abbruch der Tour.

Da das Boot nicht dort liegen bleiben sollte, sondern zurück in den Heimathafen Rees, wurden wir für den Rückführungstörn ausgewählt. War eigentlich kein Problem, aber ich wusste um eine Schleuse auf dieser Tour und hatte schon ein bisschen Bammel und Lampenfieber. Was mich da wohl erwartet und wie schaffe ich das? Aber ich habe einen erfahren Skipper und mit seinen Anweisungen war das überhaupt kein Problem.

Mit jeder Schleuse danach ist eine Erfahrung mehr dazu gekommen, denn jedes Mal ist das Schleusen anders. Von einigen besonderen Schleusungen werde ich dann später noch berichten.

Bis dahin arbeite ich weiter an meinem neuen “Hobby“.

 

Eure Bootsfrau