Bericht von Manfred & Marie-Luise Sinkovic

Wenn man als Skipper mal nicht auf eigenem Kiel unterwegs ist, sondern wie wir auf unserer Rundreise durch Kanada, sucht man immer wieder das Wasser. So haben wir auch insgesamt  4 Törns in verschiedenen Regionen unternommen, von denen wir gern berichten möchten.

Die erste Bootsfahrt sollte auf dem Ontariosee in Toronto stattfinden, wurde jedoch wegen zu starken Windes abgesagt. Na ja, die Leute müssen das ja wissen. Wir haben nur gesagt, so ein Mist!

Mist, das war somit auch das Stichwort für die nächste Bootsfahrt. Es ging mit der „Maid of the Mist“ bis fast unter die Niagara Fälle. Aufgrund des enormen Sprühnebels (daher der Name des Schiffes) wurden wir erst einmal mit modisch auffälligen Capes ausgestattet, die haben wir natürlich mitgenommen, so etwas kann man später mal in der Schleuse bei starkem Regen immer gebrauchen. Scherz

Es ist schon enorm, was dort für Wassermassen 52 m in die Tiefe stürzen. Auf dem Schiff hat man immer das Gefühl, dass es noch fährt, weil die Strömung dort sehr stark ist. Ein einmaliges Erlebnis.

Nach der Bootsfahrt sind wir noch zu Fuß in die USA gegangen und haben dann das Spektakel von der amerikanischen Seite gesehen.

Den nächsten Törn unternahmen wir auf dem St. Lorenz Strom im Gebiet der „thousand Islands“. Um es vorweg zu nehmen, hier haben wir auch gelernt, wir man den gleichnamigen Salatdressing selber herstellen kann.

Von den tausend Inseln haben wir gefühlt 500 fotografiert. Fast alle sind bewohnt und bebaut, auch wenn sie noch so klein sind.

Haus, Baum, Bootsanleger, mehr passt da nicht drauf

Hier eine Insel mit einem Haus und einer kleinen Kirche

Diese beiden Inseln,die linke ist kanadisches Staatsgebiet und die rechte gehört bereits zu den USA, sind durch die kürzeste Brücke zwischen diesen beiden Nationen verbunden.

Auf einer der größeren Inseln ließ der Amerikanische Millionär George B. Boldt, Besitzer des Waldorf Astoria Hotels Anfang 1900 sogar ein originales Rheinschloss errichten

In den Rocky Mountains stand ein weiterer Bootstrip auf dem Lake Minnewanka , in der Nähe von Bannf,  auf dem Programm. Nichts besonderes, außer einer sehr schönen Landschaft, aber wir waren halt mal wieder auf dem Wasser.

Als aufmerksamer Beobachter des Skippers musste ich den Kollegen erst mal auf die Tiere am Ufer aufmerksam machen. Er drehte auch sofort bei, so dass die Gäste Elche gucken konnten

Es waren aber nur Elchkühe, wir haben uns sagen lassen, dass es bei den Tieren genau so ist, wie bei den Menschen. Die Frauen sind neugieriger und kommen eher aus dem Wald raus. Darum gab‘s auch keine Geweihträger zu sehen

Einen weiteren Törn unternahmen wir vor Vancouver Island,

dort war „Whale watching“ angesagt

Wir fuhren mit einem 12 m Boot, 3 x 260 PS, max. Speed 31 Knoten, welches Skipperin Jo Anne hervorragend im Griff hatte

Allerdings ließen sich die Wale nicht so sehen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Man konnte zwar einige Gruppen beobachten, aber nur aus weiterer Entfernung. Na ja, die Werbung verspricht hier auch manchmal mehr, als das was man dafür bekommt. Hauptsache wir sind mal wieder Boot gefahren

Solche spektakulären Bilder hätten wir gern selbst gemacht, aber dieses war am heutigen Tag nicht zu sehen.

 

Zum Schluss möchten wir allen Skipper, die den Rhein-Herne Kanal Richtung Duisburg befahren und 5 Schleusen bewältigen müssen, mal dieses Bauwerk vorstellen

In Ottawa ist in dem Canal Rideau eine Schleusentreppe mit

8 Stufen, als Abstiegsbauwerk zum Ottawa River installiert

Diese werden alle noch mittelalterlich von Hand bedient, 

mittels Zahnraduntersetzungen, Ketten und Holzbalken

Allerdings kommt man hier zeitmäßig wohl besser rüber,

als bei den 5 Schleusen im RHK. Hier braucht man für den

Aufstieg der 8 Stufen insgesamt 1 ½ Stunden.

Die Schleusungen mit Wartezeiten auf dem RHK sind wohl

etwas länger

 

 

Das waren unsere maritimen Erlebnisse in Kanada im

Juni 2011, unser nächste Törn ist für Ende Juli, wieder mit eigenem Boot geplant